Die Schule benachteiligter Kinder in Chorillos

  

Dienstag, 06.11.2012

 

Am Sonntagvormittag hatten Holger und ich eine Menge vorzubereiten, abends dann waren meinen beiden WG Bewohner mit mir in Miraflores in einem Restaurant, hervorragend essen und einen Pisco Sour trinken.

Gestern, am Montag, waren wir in der Schule. Wir waren bereits 7.15 Uhr dort, weil wir die Mädels begrüßen wollten. Dann hatten wir noch bis mittags Organisatorisches zu erledigen, es fand sich aber auch Zeit für ein paar nette Gespräche.

Heute waren wir das erste Mal in der Behindertenschule und sowohl wir, als auch die Mädels hat dieser Tag sehr beeindruckt.

In der Schule werden ca. 30 Kinder von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr betreut, Schwerstbehinderte, die nicht reden können sich aber bei Zuwendung dankbar freuen und den ganzen Tag ansteckend lachen sowie recht pfiffige leichtere Fälle, denen man auf den ersten Blick ihre Schädigung gar nicht anmerkt und das durch alle Altersklassen hindurch von 5 – 40 Jahre. Der Tag beginnt und endet mit einem gemeinsamen Kreis aller Schüler, Volontäre und Lehrer. Es kümmern sich erstaunlich viele Menschen um die Schüler, jeweils ein Lehrer und 1-2 Volontäre im Freiwilligendienst pro Gruppe. Es gibt vier Gruppen. Unter den Schülern sind sowohl solche aus zahlungskräftigen Familien, als auch solche von völlig mittellosen, die dadurch eine für Peru einmalige Chance auf Förderung haben.

Auf den ersten Blick wirkt die Anlage grau und ungeordnet, aber wenn man länger dort ist, merkt man wie viel liebevolle Zuwendung den Kindern zu Teil wird und das diese Schule für peruanische Verhältnisse sehr gut geführt ist. Aber etepetete und zart besaitet darf man nicht sein … es ist nicht das sterile Deutschland. Für die Schüler gibt es ein Außengelände mit fantasievoll gestalteten Skulpturen zum Sitzen und Balancieren und Höhlen zum Verkriechen. Im eigenen Garten angebautes Obst, Gemüse und Kräuter werden in der Küche verarbeitet.

Wir durften mit den Behinderten basteln, Fußballspielen, wir haben alle gemeinsam gegessen und wenn notwendig mit geholfen, bei der Probe zum Krippenspiel zugesehen … in ganz kurzer Zeit gehörten wir dazu und fühlten uns als dazugehörig. Die Schüler schlossen uns in ihr Herz und wir sie. Glücklich und mit dem Gefühl zweier „superguter Tage“ fuhren wir nach Hause.

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