Von Arequipa nach Cusco

 

Mittwoch, 24.10.2012

 

Gestern gegen 19.00 Uhr kamen wir in Arequipa an. Arequipa ist eine große Stadt mit 100.000 Einwohnern unmittelbar am Fuß der Anden auf mehr als 2000m gelegen.

Nachdem uns der Bus in einer der engen Gassen ausgesetzt hatte, rollten wir unsere Koffer in ein Hostel drei Ecken weiter. Dabei war zu merken, dass sich so langsam so etwas wie eine Gemeinschaft bildete, bei der (fast) alle mitanfassten.

Wir tauschten nochmal Geld zum Kurs von 2,57 Soles pro Dollar (3,3 zu €) und gingen danach in ein hervorragendes Restaurant essen. Danach noch ein wenig Mail und Blog schreiben und gegen Mitternacht nach ausschließlich kalter Dusche ins Bett. Da das Hostel sehr hellhörig war und ich die ganze Nacht kalte Füße hatte, schlief ich schlecht und bin heute sehr müde und von leichtem Kopfschmerz geplagt, was aber auch an der Höhe liegen kann.

Heute Morgen besichtigten wir in Arequipa den Hauptplatz und ein paar Kirchen, das interessanteste war aber das Kloster San Catalina, ein Nonnenkloster mit Komfort- die Nonnen hatten zum Teil eigene Häuser und bis zu fünf Angestellte.

Nach dem Mittag geht es jetzt in die Berge nach Chivay, wo wir innerhalb einer Stunde auf 4000 m hochfahren. Das ist natürlich eine unvorstellbare Höhe, die weißen Bergkuppen begleiten uns, ja schon 2 Tage.

Dort werden wir auf einer Höhe von 3500 m übernachten. Morgen geht es dann noch bis auf 4890 m, Ich bin gespannt, wie sich die Höhe bemerkbar machen wird und ob wir alle die Höhenkrankheit in den Griff kriegen werden.

Im Moment habe ich schon mal vorbeugend eine Tablette genommen und heute Morgen Coca Tee getrunken. Noch geht es ganz gut, nur in der Nase blubbert der Druckausgleich.

Die Natur ist leer und gewaltig in ihrer scheinbaren Unendlichkeit, den Blick in Täler und auf kahle 6000er Vulkane.

 

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In Colca werden wir morgen den 1200m tiefen Canyon und die Kondore sehen.

Jetzt sind wir auf 3500 m und haben gerade wieder ein Bild der Chiptütenserie aufgenommen.

In dieser Höhe beträgt die Temperatur noch 20°C – die Sonne knallt vom strahlend blauen Himmel herunter. Dieser Teil der Anden ist bis 3000 m tropisch und hat nur selten Frost. Über 3500m bis 4500m ist es kälter und es gibt noch Dörfer, die von der Viehzucht (Lama, Alpaka) existieren. Darüber ist es zu kalt, um Leben zu können.

 

Donnerstag, 25. Oktober 2012

 

Kurz nach dem gestrigen Eintrag, ging es los… höllische Kopfschmerzen und die rasante Fahrweise des Busfahrers von 4800 m hinunter zum Hotel tat ihr übriges: Nichts ging mehr. Mehrfach musste ich brechen und ich konnte kaum noch was sehen.

Im Hotel trank ich nur noch 2 Tassen Coca-Tee und dann fiel ich völlig fertig ins Bett, wo ich aber auch wieder nur sehr flach und unstet schlafen konnte.

Das Hotel war ganz toll und liebevoller Service und das Frühstück auch richtig gut, leider habe ich gar keinen Appetit und deshalb habe ich nur minimal gefrühstückt.

Wir starteten heute bereits um 6:00 Uhr zum 'Kreuz der Kondore', da diese nur frühmorgens aufgrund der Thermik fliegen und damit zu beobachten sind.

Zurzeit fahren wir auf ca. 3500 m Höhe durch das Hochland, in dem die vielen Terassenfelder auffallen (an Nepal errinnernd), mit denen sich die die hier lebende Bevölkerung ernähren. Es gibt zahlreiche Dörfer mit ca. 1000-1500 Bewohnern.

 

Samstag, 27.10.2012

Wir hatten Glück und konnten die Condore sehen, sie flogen auch mehrmals direkt über uns hinweg, nur mit dem fotografieren wurde es nichts.

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Dann ging es zurück über den 4860 m hohen Pass und weiter nach Puno, welches auf runde 4000 m liegt- und mir ging es wieder schlechter, am Abend kam noch Fieber dazu und auch 5 Minuten Sauerstoff halfen nur kurz. Aufs Essen verzichtete ich und wollte nur noch schlafen.

Trotzdem raffte ich mich am Morgen auf, um die Bootsfahrt zu den Schilfinseln auf dem Titicacasee mit zu machen. Als erste Überraschung wurden wir alle mit Rikschas vom Hotel abgeholt und zum See gefahren. Von dort fuhren wir mit einem Boot zu den schwimmenden Schilfinseln, auf denen die Urus noch sehr einfach in Schilfhütten leben. Allerdings haben sie teilweise Solaranlagen für den Fernseher. Sie sind natürlich auch auf die Touristen eingerichtet und haben auf sehr niedliche Art und Weise den Bau ihrer Inseln erläutert, sowie Fotos mit ihrer Kleidung gestellt und kleinen bunten Tinnef verkauft.

 

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Später fuhren wir weiter zur Insel Taquile zum Mittagessen, da dies aber mit einer Wanderung verbunden war uns ich sowieso kaum geradeaus laufen konnte, verzichtete ich darauf und blieb mit einer anderen am kleinen Hafen und beobachtete die Enten J

Am Nachmittag besorgten die Männichs dann einen Arzt der mich mit Antibiotika und anderen Tabletten versorgte und 15 min Sauerstoff verordnetet. Ich ging denn um 18.00 Uhr ins Bett und schlief das erste Mal auch recht gut. So dass es mir heute Morgen schon viel besser ging.

Jetzt geht es weiter nach Cusco, das auf 3500 m Höhe liegt, also etwas niedriger. Ich hoffe, das dias reicht um die Höhenkrankheit zu überwinden.

 

Bis dahin fahren wir allerdings noch einmal über einen 4500 m hohen Pass, ich hoffe, ich überstehe das gut.